Kolumnen
 
Das Risiko des Spitzensportes:

Gestern wurden wir mit der traurigen Nachricht konfrontiert, dass die 29-jährige Freestylerin Sarah Burke ihren Verletzungen erlegen ist. Vor ein paar Tagen starb ein Endurofahrer - Mike Ahola - ebenfalls an den Folgen eines schweren Sturzes im Training. Die Rallye-Dakar forderte dieses Jahr das 61. Todesopfer der Geschichte. In der NHL kam es beim Einlaufen fast zu einer Katastrophe - im Vorfeld zum Spiel zwischen den Oilers und den Columbus Blue Jackets, kam der Oilers-Spieler Taylor Hall aus dem Gleichgewicht, sein heranbrausender Teamkollege konnte nicht mehr ausweichen und versuchte über den - ohne Helm einlaufenden - Teamkollegen zu springen und landete mit den scharfen Kuven genau auf der Stirn seines Teamkollegen - Hall hatte bei diesem Zwischenfall grosses Glück im Unglück. Heute stürtzen sich die waghalsigen Abfahrer auf der Streif ins Tal hinunter - wie gefährlich die Traverse kurz vor dem Zielschuss sein kann, demonstrierte uns auf eindrückliche Arte und Weise Bode Miller - manch anderer Fahrer hätte diese Situation nicht mehr retten können und wäre gestürzt - ich mag mir gar nicht ausmalen mit welchen Folgen dies geändet hätte.

Es stellt sich langsam aber sicher die Frage - braucht der Spitzensport so viel Risiko? Ist es nicht unverantwortlich, die Sportler solch grossem Risiko auszusetzen?

Wie verhält sich der Zuschauer, würde er sich eine Abfahrt mit Spitzengeschwindigkeiten von 80 km/h und keinen Sprüngen überhaupt noch anschauen? Würde sich der Zuschauer auch über eine Olympiade ohne Risikosportarten erfreuen?

Wer ist der wahre schuldige an der ganzen Sache? Ist es nicht der Zuschauer, welcher immer nach noch mehr Spektakel, noch mehr Action und noch mehr Risiko schreit - oder sind es die Sportler selbst, welche Woche für Woche unter Beweis stellen müssen, wie furchtlos, wie unerschrocken sie sind? WIeso sind die alpinen Skiwettbewerbe viel beliebter als ein Langlaufrennen? Fehlt einem Langlaufrennen die Spannung da die Läufer zwar körperlich sehr viel Leisten aber kein allzugrosses Risiko eingehen. Ist der Mensch sensations- und sturzgeil?

Was wäre ein Winter ohne den alpinen Skirennsport? Woher kommt es, dass fast jeder die Namen Didier Cuche, Didier Defago, Carlo Janka, Ambrosi Hofmann, Beat Feuz, Silvan Zurbriggen, etc. kennen, bei Namen wie Cudin Pearl, Remo Fischer, Eligius Tambornino, Jöri Kindschi, Martin Jäger, etc. jedoch nur stirnerunzelnd ein Fragezeichen in die Luft starren.

Dario Cologna feierte soeben seinen 8 Weltcupsieg in diesem Jahr - Cuche seinen 2 Weltcupsieg in diesem Jahr und dennoch nimmt von Dario Cologna fast niemand Notiz - Cuche lacht einem hingegen von jedem Onlineportal zu. 

Mehr Risiko = mehr Beachtung - ist dies die richtige Entwicklung? Vor zwanzig Jahren gab es noch keine Big-Air-Contest, noch keine Halfpipes - heute sind solche Events kaum mehr wegzudenken - sie sind sogar bereits olympisch. Da kann es einem richtig Angst machen - mit was für Bildern wir in zwanzig Jahren konfrontiert werden - noch höher, noch waghalsiger, noch gefährlicher als heute - die Entwicklung tendiert dazu - mir läuft es kalt den Rücken hinunter!

Ein Sport ohne Riksio ist anscheinend wie ein Früchstück ohne Spiegelei - früher ganz normal, heute nicht mehr attraktiv.  



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Der Schweizer Fussball:

Gestern wurde bekannt, Neuenburg Xamax steht ohne Lizenz da. Vor geraumer Zeit wurde bekannt der FcSion steht ohne Punkte da - gar noch schlimmer, sie sind punktemässig im Minus. Seit Ende der Vorrunde werden Schlagzeilen nur noch neben dem Platz geschrieben, 10 Millionen für Shaqiri, 7 Millionen für Shaqiri, Margairaz wechselt von Zürich ins Wallis, der HSV trainiert am gleichen Ort wie der FcBasel, Bulat Tschagaiev hat die Löhne immer noch nicht gezahlt, die Stars des FcZürichs duellieren sich auf der Kartbahn in Portugal, Gigi Oeri tritt zurück.

Wenn wir uns besinnen, weshalb lieben wir den Fussball? Lieben wir den Fussball nicht wegen den 22 Spielern auf dem Feld, wegen den Emotionen der Fans, wegen den schönen Toren und tollen Einzelleistungen. Lieben wir den Fussball nicht wegen den Emotionen welcher dieser in uns weckt, wenn das Team des Herzens ein Tor schiesst, lieben wir den Fussball nicht wegen der einfachen Verpflegung Wurst und Bier? Lieben wir den Fussball nicht wegen dem Zugehörigkeitsgefühl. Lieben wir den Fussball nicht wegen der Atmosphäre der Stadien?

Lieben wir den Fussball in der Schweiz überhaupt noch? Ist der Fussball zu einer Reality-Show geworden, eine Anwaltsserie wie Richter Alexander Hold? Wollen wir täglich von Lug und Trug erfahren? Ist es fair, ein Team zu bestrafen für tolle Leistungen, nur weil eine Person Fehler an Fehler reiht. Ist es Fussball - wenn plötzlich ein geliebtes Stadion auf einem Einkaufszentrum leer bleibt, weil der Präsident Reichtum vorgegaukelt hat, welchen er nicht besitzt.

Wird Fussball in Zukunft am grünen Tisch entschieden, und nicht mehr auf dem grünen Rasen?
Der schweizerische Fussball steht am Abgrund - stellt sich nur noch die Frage: Wann macht der schweizerische Fussball den nächsten Schritt vorwärts?

Der Schweizerische Fussball hat viel erreicht - die Axpo Super-League ist zu einer wichtigen Adresse geworden für ausländische Klubs, zum einen für internationale Spiele wie Champions-League und Europa-League und zum anderen für Spielerkäufe. Der Schweizer Fussball bringt immer wieder grosse Namen an die Spitze - Rakitic, Kuzmanovic, Petric, Mehmedi, Gonzales, Shaqiri, Xhaka. Spätestens seit dem 07.12.2011 nimmt man auch in England Notiz vom Fussballzwergen Schweiz.

Wie viel Geduld brauchen wir noch, bis wieder Schlagzeilen geschrieben werden über Leistungen auf dem Feld - verstummen dann die anderen Fussballschlagzeilen wieder - braucht die Boulevardpresse jeweils Fussballnews für die Quoten und liest man deshalb so viel über den Schweizerischen Fussball, sind diese Geschichten nur hochgeschaukelt zur Unterhaltung? Eine Anwalt-Serie wie sie die Welt noch nie gesehen hat, Richter Alexander Hold und Richterin Barbara Salesch haben da keine Chance - es stellt sich nur noch die Frage, wann wird diese Serie abgesetzt.

Was wäre die Schweiz ohne den Fussball - eine heile Welt ohne die ach so bösen Hooligans? Was wäre der Fussball ohne Emotion - ein Minigolf-Turnier? Was wäre ein Fussballspiel ohne die Fans - ein Trauerspiel. Stellt euch vor es ist Fussball und keiner geht hin!

Das Warten hat ein Ende - der Mensch braucht den Fussball, sei es um die Spiele zu verfolgen, sei es für die Emotionen abzulassen, sei es ihn zu hassen. Die Schweiz braucht den Fussball - am 04. Februar 2012 gehts wieder los - das Warten hat ein Ende, die Emotionen kehren zurück, die Anwalt-Serie wird ebenfalls weiter gehen.

Das Leben ohne Fussball ist wie das Leben ohne Liebe - es geht, macht aber keinen Spass!

 
   
 
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